Weiße Flecken auf den Zähnen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Haben Sie jemals in den Spiegel geschaut und sich gefragt, woher die wei­ßen Flecken auf Ihren Zähnen stam­men? Nun, damit sind Sie nicht allein. Zähne sind nie­mals ganz weiß, son­dern kom­men in vie­len Weiß-Nuancen daher. Allerdings gibt es Zahnverfärbungen, die sich als unre­gel­mä­ßi­ge wei­ße oder brau­ne Flecken zei­gen. Diese soll­te sich der Zahnarzt auf jeden Fall näher anschauen.

White Spots sind behandelbar

In vie­len Fällen wie bei der soge­nann­ten Fluorose sind die wei­ßen Unregelmäßigkeiten auf dem Zahnschmelz, auch White Spots genannt, ein ästhe­ti­sches Problem ohne Krankheitswert. Manchmal kann hin­ter den weiß­li­chen Flecken aber auch eine behand­lungs­wür­di­ge Zahnerkrankung stecken.

In die­sem Beitrag erfah­ren Sie mehr über die Ursachen der White Spots und wie der Zahnarzt sie behan­deln kann.

Ursachen von weißen Flecken auf den Zähnen

Es gibt eine ganz Reihe mög­li­cher Ursachen für die weiß­li­chen Flecken auf den Zähnen. Die wich­tigs­ten sind:

  • Fluorose
  • Zahnschmelzhypoplasie
  • unzu­rei­chen­de Mundhygiene
  • über­mä­ßi­ger Verzehr zucker- und säu­re­hal­ti­ger Lebensmittel

Fluorose

Fluorose ist eine häu­fi­ge Ursache für wei­ße Flecken auf den Zähnen. Sie ist das Ergebnis einer erhöh­ten Fluorid-Zufuhr wäh­rend der Zahnentwicklung, wes­halb sie vor allem Kinder vor dem 8. Lebensjahr betrifft. In Ländern, die ihrem Trinkwasser im Rahmen der Kariesprävention Fluorid zuset­zen, kommt die Fluorose beson­ders häu­fig vor.

Die Zahnfluorose beein­träch­tigt weder die Zahnfunktion noch ver­ur­sacht sie Schmerzen. Allerdings emp­fin­den vor allem Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenwerden die Fluorose-beding­ten krei­di­gen Schmelzflecken als unäs­the­tisch und belastend.

Zahnschmelzhypoplasie (Schmelzhypoplasie)

Bei einer Unterentwicklung des Zahnschmelzes spricht der Zahnarzt von einer „Zahnschmelzhypoplasie“ (kurz: Schmelzhypoplasie). Wie die Fluorose tritt die Zahnschmelzhypoplasie wäh­rend der Zahnentwicklung im Kindesalter auf. Die Zähne im Milchgebiss der Kinder wir­ken dann sehr klein, wodurch der Eindruck ent­steht, dass sie weit aus­ein­an­der ste­hen. Oftmals wei­sen die­se Zähne eine weiß­li­che oder bräun­li­che Farbe auf. Anders als die Fluorose kann sich die Schmelzhypoplasie jedoch auf die Zahngesundheit aus­wir­ken, da sie das Kariesrisiko deut­lich erhöht.

Entkalkung der Zähne durch unzureichende Mundhygiene sowie süße und saure Lebensmittel

Eine unzu­rei­chen­de Mundhygiene kann Zahnstein sowie Zahnfleischentzündungen ver­ur­sa­chen und die Zähne demi­ne­ra­li­sie­ren, wobei die Demineralisierung wei­ße, porö­se Stellen auf den Zähnen hin­ter­lässt. Zahnspangenträger sind hier­von beson­ders oft betrof­fen, da die Brackets ein gründ­li­ches Zähneputzen erschwe­ren. Einen ähn­li­chen Effekt hat der über­mä­ßi­ge Verzehr sau­rer und / oder zucker­hal­ti­ger Lebensmittel.

„Kreideflecken“ auf den Zähnen auf­grund von Demineralisierung sind nicht so harm­los wie Fluoroseflecken und behandlungsbedürftig.

Junger Mann mit schönen Zähnen

Wie werden weiße Flecken auf den Zähnen behandelt?

Es gibt ver­schie­de­ne Möglichkeiten, die White Spots zu behan­deln, wobei sich die Behandlungsmethode nach der Ursache für die weiß­li­chen Verfärbungen und dem Zustand der Zähne des Patienten rich­tet. Nicht jede Methode ist für alle Patienten glei­cher­ma­ßen gut geeignet.

Behandlung von Fluorose

Mikroabrasion des Zahnschmelzes

Während der Mikroabrasion ent­fernt der Zahnarzt eine dün­ne Schicht des Zahnschmelzes, wodurch die ober­fläch­li­chen Fluoroseflecken weni­ger auf­fal­len. Auf die­se pro­fes­sio­nel­le Behandlung folgt in der Regel ein Bleaching, wodurch die Zähne eine gleich­mä­ßi­ge­re Farbe erhalten.

Bleaching

Mit einem pro­fes­sio­nel­len In-Office-Bleaching kann der Zahnarzt die auf­fäl­li­ge Optik der Flecken abmil­dern. In unse­rer Zahnarztpraxis hel­len wir die Zähne unse­rer Patienten um meh­re­re Farbnuancen auf, und das in nur einer ein­zi­gen, ca. 90 Minuten dau­ern­den Behandlungssitzung. Hierfür set­zen wir das bewähr­te ZOOM-System von Philipps ein.

Eine Bitte: Versuchen Sie bes­ser nicht, sich mit einem Mittel aus der Drogerie oder dem Internet die Zähne zu blei­chen. Die Ergebnisse der frei ver­käuf­li­chen Mittel wir­ken meist sehr ungleich­mä­ßig, wodurch die Zähne anschlie­ßend fle­cki­ger sind als vorher.

Veneers

Veneers sind klei­ne Keramikschalen zur Verblendung der Frontzähne. Mit ihnen las­sen sich die White Spots, Brown Spots und ande­re Schönheitsfehler der Zähne effek­tiv ver­ber­gen. Veneers kann nur der Zahnarzt anpas­sen. Neben den klas­si­schen Veneers gibt noch die soge­nann­ten Non-Prep-Veneers (zum Beispiel „Lumineers“, bei denen die Notwendigkeit, die Zähne vor­her zu beschlei­fen, ent­fällt. Manchmal ist eine Kariesbehandlung not­wen­dig, bevor der Zahnarzt einen Patienten mit Veneers ver­sor­gen kann.

Lokales (topisches) Fluorid

Bei Patienten mit einer Schmelzhypoplasie, also einer Unterentwicklung des Zahnschmelzes ein­her­ge­hend mit wei­ßen oder brau­nen Flecken, kann der Zahnarzt lokal ein Fluorid auf­tra­gen. Der recht­zei­ti­ge Einsatz von Fluorid för­dert die Entwicklung des Zahnschmelzes und kann die Entstehung von Karies verhindern.

Kariesinfiltration mit ICON

Die Kariesinfiltration mit ICON ist eine mikro­in­va­si­ve Methode ohne Bohren zur Behandlung von Karies. Bei ICON han­delt es sich um ein flüs­si­ges Kompositharz, mit dem ers­te Kariesläsionen, die sich als wei­ßen Flecken im Zahnschmelz zei­gen, zuver­läs­sig ver­sie­gelt wer­den kön­nen. Die Weiterentwicklung der Zahnkaries wird auf die­se Weise gestoppt. Anschließend wir­ken die behan­del­ten Zähne wie­der gleich­mä­ßig weiß und schön. Diese neue und sehr siche­re Behandlungsmethode eig­net sich auch zur Therapie einer Schmelzhypoplasie.

Weißen Flecken auf den Zähnen vorbeugen: Unsere Tipps

Mit einer kon­se­quen­ten Zahnpflege lässt sich wei­ßen sowie ande­ren Flecken auf den Zähnen, Karies, Zahnfleischerkrankungen und sons­ti­gen Zahnproblemen vor­beu­gen. Putzen Sie min­des­tens zwei­mal täg­lich Ihre Zähne mit einer Fluorid-Zahnpasta. Setzen Sie dane­ben Zahnseide und/oder Interdentalbürsten ein.

Kariesprävention bei Kindern durch die richtige Mundpflege

Bei den meis­ten Menschen ent­wi­ckeln sich die wei­ßen Flecken auf den Zähnen noch vor dem 10. Lebensjahr. Daher ist es sehr wich­tig, dass Sie Ihre Kinder recht­zei­tig zu einer guten Zahnhygiene und wei­te­ren Präventionsmaßnahmen zu ermun­tern, damit die Zähne stark und gesund bleiben.

Geben Sie Kindern nur wenig Zahnpasta.

Es ist sehr wich­tig, dass Ihre Kinder von klein auf den rich­ti­gen Umgang mit Zahnbürste und Zahnpasta ler­nen. Achten Sie bei Kindern unter drei Jahren dar­auf, beson­ders wenig Zahnpasta zu ver­wen­den. Größer als ein Reiskorn soll­te die Menge nicht sein. Bei älte­ren Kindern ist Erbsengröße erlaubt.

Fluorid-Zahnpasta für Kinder: Ja oder nein?

Nach den neu­es­ten Fluorid-Empfehlungen der zahn­ärzt­li­chen Fachgesellschaften emp­feh­len Zahnärzte für Kinder zwi­schen zwei und sechs Jahren die Verwendung einer Fluorid-Zahnpasta mit einem Gehalt von 1.000 ppm Fluorid.

Verwenden Sie fluoridfreies Wasser für Baby-Nahrung.

In Deutschland ist der Fluoridgehalt des Wassers gering. Falls Sie in einem Land leben, in wel­chem dem Trinkwasser Fluorid zuge­setzt wird, soll­ten Sie die Nahrung für Ihr Baby nur mit fluo­rid­frei­em Wasser zube­rei­ten. Auf die­se Weise ver­hin­dern Sie, dass sich zu viel Fluorid in den Zähnen ansammelt.

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung Ihrer Kinder

Ab und zu etwas Süßes oder eine Limonade ist nicht schlimm, soll­te aber die Ausnahme blei­ben, da die­se Genussmittel den Zahnschmelz Ihrer Kinder schä­di­gen und Karies ver­ur­sa­chen. Sie erin­nern sich: Karies im Frühstadium ver­ur­sacht wei­ße Flecken auf den Zähnen.

Die Genussmittel, auf die Sie ein Auge haben soll­ten, sind

  • süße Säfte
  • süße (und sau­re) Limonaden
  • zucker­hal­ti­ge Süßigkeiten und Bonbons

Natürlich möch­ten Sie Ihrem Nachwuchs die­se Leckereien nicht immer ver­sa­gen. Sorgen Sie daher nach dem Verzehr dafür, dass Ihr Kind anschlie­ßend ein Glas Wasser trinkt, um die schä­di­gen­den Zuckerverbindungen und Säuren zu ver­dün­nen und so das Risiko einer Karieserkrankung zu verringern.

Suchen Sie einen Zahnarzt auf

Wenn Ihr Kind wei­ße Flecken (oder brau­ne Flecken) auf den Zähnen hat, soll­ten Sie mit ihm den Zahnarzt auf­su­chen. Er wird Ihnen sagen, woher die Flecken kom­men und was man gegen sie unter­neh­men kann.

Fazit:

Weiße Flecken auf den Zähnen sind nicht immer ein Grund zur Sorge. Manchmal sind sie nur ein kos­me­ti­sches Problem, das sich bei Erwachsenen leicht mit einem Bleaching oder Veneers behe­ben lässt.

Falls Sie bei sich oder Ihrem Kind weiß­fle­cki­ge Zahnoberflächen fest­stel­len, soll­ten Sie einen Termin beim Zahnarzt ver­ein­ba­ren. Nur er kann die tat­säch­li­chen Ursachen für die White Spots erken­nen und ent­spre­chend behan­deln. Falls eine Schmelzhypoplasie oder eine Demineralisierung der Zähne für die fle­cki­gen Zähne ver­ant­wort­lich ist, besteht zahn­me­di­zi­ni­scher Behandlungsbedarf. Hier bie­ten sich neben einer ver­bes­ser­ten Zahnpflege vor allem Fluoridbehandlungen und das inno­va­ti­ve ICON-Verfahren an.

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