Parodontitis und Schlaganfall: eine unheilvolle Allianz
… und was Sie und wir dagegen tun können.
Längst ist bekannt, dass sich Erkrankungen des Kauapparates wie Parodontitis auf die allgemeine Gesundheit auswirken kann. Eine schwedische Langzeitstudie, deren Ergebnisse im Jahr 2021 veröffentlicht wurden, konnte nun belegen, dass Schlaganfallpatienten besonders häufig an Zahnfleischerkrankungen beziehungsweise Parodontitis litten.
Laut Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe erleiden in Deutschland 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall (Tendenz steigend). Aus der engen Korrelation von Parodontitis und Schlaganfallrisiko ergibt sich, dass viele Schlaganfälle mit einer konsequenten Prophylaxe und effektiven Parodontitis-Behandlung vermieden werden könnten.
Wie hängen Parodontitis und Schlaganfälle zusammen?
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine bakterielle Infektion des Zahnhalteapparates. Wenn Patienten
- Zähne und Zahnfleisch zu sehr schrubben,
- mit den Zähnen knirschen oder
- ihre Zähne sonstigen starken Belastungen aussetzen,
können die Parodontitis-Bakterien über die Eintrittspforte zwischen Zahn und Zahnfleisch leicht in den Körper gelangen und lokale Entzündungen in den Organen und Blutgefäßen auslösen. Wie geschieht das?
Bakterien, die in die Gefäße eindringen, lösen eine Immunreaktion aus – je mehr Bakterien, desto stärker. Die Immunzellen „eilen zu Hilfe“, um die Bakterien mit einer Entzündung zu bekämpfen. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Immunabwehr überreagiert (entgleist) und sich in der Folge gegen die eigenen Körperzellen richtet. Chronisch-entzündliche Prozesse in den Blutgefäßen nennt man Atherosklerose. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die mit Ablagerungen und Verengungen in den Gefäß-Innenwänden einhergehen.
Warum sind Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden gefährlich?
Die Gefahr besteht darin, dass sich die Ablagerungen (Plaque) von den Gefäßwänden lösen und über den Blutkreislauf in das Gehirn gelangen. Im Gehirn können diese Gerinnsel die feinen Blutgefäße, die das Hirn mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen, verstopfen. Dadurch kann das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Gefäße platzen und eine Hirnblutung verursachen. In beiden Fällen spricht man von einem Schlaganfall, bei dem viele Zellen in den betroffenen Hirnarealen absterben.
Eine Parodontitis (fälschlicherweise oft Parodontose genannt) kann den Körper mit Bakterien fluten, chronische Erkrankungen wie Atherosklerose verursachen und damit das Schlaganfallrisiko erhöhen.
Wie können Parodontitis-Patienten einem Schlaganfall vorbeugen?
Parodontitis-Patienten können in dreifacher Weise einem Schlaganfall vorbeugen:
- Akribische häusliche Mundhygiene mit Zahnbürste (besonders gut: elektrische oder Ultraschallzahnbürste), Zahnseide und Interdentalbürste und antibakteriellen Mundwässern (nach Absprache mit dem Zahnarzt)
- Individuelle Parodontitis-Behandlung zur Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge auf und zwischen den Zähnen sowie in den tiefen Zahnfleischtaschen
- Mindestens dreimal jährlich Prophylaxe mit unterstützender Parodontitis-Therapie.
Profitieren Sie von unseren Prophylaxe-Leistungen und von unserem Programm zu Verhinderung und Eindämmung von Parodontitis. Lernen Sie außerdem alternative Möglichkeiten der Parodontitis-Behandlung mit Doxy-Gel kennen.