Zähne von Neandertalern

Was sie über unsere Zahngesundheit verraten

Zähne von Neandertalern – eine Zeitreise in die Vergangenheit

Die Zähne von Neandertalern sind für Wissenschaftler eine ech­te Schatzkammer. Sie ver­ra­ten nicht nur, was unse­re prä­his­to­ri­schen Verwandten geges­sen haben, son­dern geben auch Hinweise auf ihre Zahngesundheit und mög­li­che Krankheiten. Während die Neandertaler vor Tausenden von Jahren aus­ge­stor­ben sind, erzäh­len ihre Zähne noch heu­te eine span­nen­de Geschichte über ihre Lebensweise, Ernährung und sogar ihre Methoden der Zahnpflege.

Forscher haben her­aus­ge­fun­den, dass ihre Zahngesundheit stark von ihrer Umgebung, ihrer Ernährung und ihrem Lebensstil abhing. Die Abnutzung, Ablagerungen und sogar Kariesbefunde zei­gen, dass Neandertaler ähn­li­che zahn­me­di­zi­ni­sche Herausforderungen hat­ten wie der moder­ne Mensch.

Warum die Zähne von Neandertalern so wichtig für die Forschung sind

Die Zähne von Neandertalern sind beson­ders gut erhal­ten, weil der Zahnschmelz das här­tes­te Material im mensch­li­chen Körper ist. Während vie­le Knochen über die Jahrtausende zer­fal­len, blei­ben die Zähne von Neandertalern oft nahe­zu unver­sehrt. Das macht sie zu einer wert­vol­len Quelle für Erkenntnisse über ihre Gesundheit und ihren Alltag.

Ihr Kauapparat zeigt Spuren von Nahrungsresten, Mikroorganismen und sogar Zahnsteinablagerungen, die Rückschlüsse auf ihre Ernährung zulas­sen. Forscher haben durch Analysen der Zähne von Neandertalern her­aus­ge­fun­den, dass sie eine viel­sei­ti­ge Ernährung hat­ten, die sich je nach Region stark unter­schei­den konnte.

Ernährung  – was sie wirklich gegessen haben

Die Zähne unse­rer aus­ge­stor­be­nen Mit-Vorfahren, dass sie nicht nur Fleischfresser waren, son­dern auch eine Vielzahl pflanz­li­cher Nahrungsmittel zu sich nah­men. Untersuchungen der Zahnbeläge haben gezeigt, dass eini­ge Neandertaler über­wie­gend Fleisch von gro­ßen Wildtieren aßen, wäh­rend ande­re sich von Nüssen, Samen, Wurzeln und sogar Moosen ernährten.

Die Abnutzung ihrer Zähne gibt Hinweise dar­auf, dass sie ihre Nahrung oft direkt mit den Zähnen bear­bei­te­ten. Knochenreste in den Zahnbelägen deu­ten dar­auf hin, dass sie Fleisch von Knochen schab­ten, wäh­rend fei­ne Kratzspuren auf den Zähnen von Neandertalern zei­gen, dass sie oft auch har­te Pflanzenteile kauten.

Karies  – ein modernes Problem mit alten Wurzeln

Die Zähne von Neandertalern zei­gen, dass Karies kein moder­nes Problem ist. Obwohl sie kei­nen raf­fi­nier­ten Zucker kann­ten, hat­ten eini­ge Neandertaler den­noch Kariesbefunde an ihren Zähnen. Besonders jene, die vie­le stär­ke­hal­ti­ge Pflanzen ver­zehr­ten, ent­wi­ckel­ten kariö­se Stellen, da sich die Stärke im Mund in Zucker umwan­delt und damit die glei­chen Prozesse in Gang setzt, die auch heu­te zu Karies führen.

Analysen ihrer Zähne haben gezeigt, dass Karies jedoch deut­lich sel­te­ner auf­trat als beim moder­nen Menschen. Das liegt vor allem dar­an, dass ihre Ernährung ins­ge­samt weni­ger Zucker ent­hielt und sie kei­ne stark ver­ar­bei­te­ten Lebensmittel zu sich nahmen.

Zahnpflege – gab es eine frühe Zahnmedizin?

Gefundene Schädel lie­fern Hinweise dar­auf, dass Neandertaler bereits pri­mi­ti­ve Formen der Zahnpflege kann­ten. Forscher haben Kratzspuren auf den ihren Zähnen ent­deckt, die dar­auf hin­deu­ten, dass sie mög­li­cher­wei­se Holzstücke oder ande­re Materialien nutz­ten, um Essensreste zwi­schen den Zähnen zu entfernen.

Einige Funde zei­gen, dass Neandertaler Pflanzen mit schmerz­stil­len­der Wirkung kau­ten. Anhand ihrer Zähnen wur­de fest­ge­stellt, dass eini­ge Individuen Weidenrinde kon­su­mier­ten, die eine natür­li­che Form von Salicylsäure ent­hält – dem Hauptbestandteil von Aspirin.

Zähne von Neandertalern und ihr Einfluss auf unsere Zahngesundheit heute

Ernährung und Zahnpflege spie­len eine gro­ße Rolle für die lang­fris­ti­ge Gesundheit der Zähne- Während der moder­ne Mensch Zahnbürsten, Zahnseide und pro­fes­sio­nel­le Zahnreinigungen nutzt, hat­ten Neandertaler eine Ernährung, die natür­li­cher­wei­se weni­ger kari­es­för­dernd war als unsere.

Die Erkenntnisse über die Zähne von Neandertalern machen deut­lich, dass eine zucker­ar­me, unver­ar­bei­te­te Ernährung auch für uns von Vorteil ist. Wer sich an natur­be­las­se­ne Lebensmittel hält und auf über­mä­ßi­gen Zuckerkonsum ver­zich­tet, kann sei­ne Zahngesundheit lang­fris­tig erhalten.

Fazit – was uns die Zähne von Neandertalern über unsere eigene Zahngesundheit lehren können

Ihre kräf­ti­gen Zähne bie­ten einen fas­zi­nie­ren­den Einblick in die Vergangenheit der Neandertaler und zei­gen, dass Zahngesundheit kein rein moder­nes Thema ist. Sie bele­gen, dass bereits vor Tausenden von Jahren Karies ein Problem sein konn­te, aber auch, dass die rich­ti­ge Ernährung eine ent­schei­den­de Rolle für gesun­de Zähne spielt.

Wer sei­ne eige­nen Zähne schüt­zen möch­te, kann aus den Erkenntnissen über die Zähne von Neandertalern ler­nen: Eine gesun­de, zucker­ar­me Ernährung und regel­mä­ßi­ge Zahnpflege sind die bes­ten Maßnahmen, um die Zähne ein Leben lang gesund zu halten.

Weiterführender Link:

Auch Neandertaler prak­ti­zier­ten schon Zahnmedizin.

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