Körperverträglich und umweltfreundlich Zähne putzen: unsere besten Tipps
Wie sie mit der richtigen Wahl von Zahnpasta, Zahnbürste und Zahnseide sich und die Umwelt schonen
Klima- und Umweltschutz sind in aller Munde. Immer mehr Menschen, nicht nur Klimaaktivisten, sind damit beschäftigt, für eine bessere, sauberere Welt zu kämpfen und ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern.
Wir, Ihre Zahnärzte in Ring am Köln, möchten Ihnen gerne ein paar Tipps geben, wie Sie sich körperverträglich, umweltfreundlich und nachhaltig die Zähne putzen können und dabei Mikroplastik vermeiden sowie die Menge an Plastikmüll verringern können.
Zahnbürsten
Die meisten Zahnbürsten bestehen aus einem Kunststoffgriff und synthetischen Borsten. Ein Mensch benutzt und entsorgt in seinem Leben durchschnittlich 300 Zahnbürsten. Wenn man das auf die Weltbevölkerung umrechnet, kommen erschreckende Zahlen zustande. Gebrauchte Zahnbürste, die im Müll landen, benötigen mehrere Hundert Jahre, um sich zu ersetzen. Wussten Sie, dass man Kunststoff-Zahnbürsten nicht in den Verpackungsmüll werfen darf, weil es sich um ein Produkt und nicht um eine Verpackung handelt? Deshalb werden sie auch nicht recycelt.
Die Lösung: auf Wiedersehen Kunststoff, hallo Bambus
Bambuszahnbürsten hinterlassen im Vergleich zu Kunststoff einen erheblich kleineren ökologischen Fußabdruck, da die Bambusgriffe biologisch abbaubar sind und sich einfach kompostieren lassen. Nur der Nylon-Bürstenkopf gehört in den Restmüll. Wir finden allerdings, dass die Griffe zum Entsorgen viel zu schade sind. Wie wäre es mit einer kreativen Weiterverwendung als beschriftbare Pflanzenstecker?
Was ist mit elektrischen Zahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten?
Elektrische Zahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten sind wahre Plastikbomber. Allerdings reinigen sie die Zähne gründlicher als Handzahnbürsten. Wenn Sie solche Zahnbürsten verwenden, sollten Sie defekte Geräte nicht im Hausmüll entsorgen, denn das ist verboten. Elektrische Zahnbürsten sind Elektrokleingeräte, die fachgerecht entsorgt und nach einer EU-Richtlinie recycelt werden müssen. Nutzen Sie die Sammelstellen bei Ihrem Wertstoffhof oder geben Sie das Gerät beim Händler, bei dem Sie Ihr Neugerät kaufen, ab. Er ist verpflichtet, Kleingeräte bedingungslos zurückzunehmen.
Dasselbe gilt auch für Onlinehändler. Je nach Händler können Sie das Altgerät per Post zurücksenden oder bei dem von ihm benannten lokalen Entsorgungsdienstleister abgeben.
Zahnseide
Auch die klassische Zahnseide besteht aus Kunststoff – ebenso wie der Plastikbehälter, in dem sie verpackt ist. Heute gibt es vegane Zahnseide-Alternativen aus PLA auf Basis von Maisstärke. Gewachst wird diese natürliche, plastikfreie Zahnseide mit Candelilla-Wachs, das man aus den Blättern und Stängeln des in Mexiko und den USA beheimateten Candelilla-Busches gewinnt. Auch die Verpackung Natur-Zahnseide ist in der Regel plastikfrei, und immer häufiger werden Nachfüllpackungen angeboten, um die Ressourcen zu schonen und Verpackungsmüll zu vermeiden.
Zahnpasta
Für Zahnpasta in Plastiktuben gibt es verschiedene Alternativen wie organische Zahnpasta und Zahnputzpulver in Metalldosen sowie Zahnputz-Tabs.
Einige alternative Produkte enthalten auch die empfohlenen 1450 ppm Fluorid. Allerdings landet davon deutlich weniger auf den Zähnen als bei der herkömmlichen Zahnpasta. Das trifft vornehmlich auf die praktischen Tabs zu, bei denen somit eine ausreichende Versorgung mit Fluorid in der Regel nicht sichergestellt ist.
Immerhin, und darüber freuen wir uns, sind Zahnpasten in Deutschland seit 2014 frei von Mikroplastik. Allerdings ist Polyethylenglycol (PEG) immer noch in verschiedenen Haftcremes, Zahnweiß-Stiften und Zahnfleischgelen enthalten. Hier handelt es sich meist um PEG-40, das zumindest als unbedenklich für den Körper eingestuft wird. Aufpassen sollten Sie ab PEG-50, welches der Körper nur schwer abbauen kann. Doch egal, welcher PEG-Gehalt: Mikroplastik gehört nicht auf die Zähne und auch nicht in die Umwelt.
Möchten Sie sich schlaumachen, welche Produkte Mikroplastik sowie andere Schadstoffe enthalten? Dann schauen Sie sich doch mal auf der Website des BUND um. Dort gibt es die FOX App, einen Einkaufsratgeber zum Download. Mit ihr lassen sich die Barcodes unterschiedlichster Produkte scannen und bedenkliche Inhaltsstoffe aufspüren.
Vielleicht kommen nicht alle der genannten alternativen Zahnpflegeprodukte für Sie und Ihre Familie infrage, aber Sie können ja mit einer kleinen Änderung beginnen. Schon kleine Schritte können Großes bewirken für die Welt, in der wir leben, und die unsere Kinder von uns erben werden.
Wir bleiben dran! Für die Umwelt, für Sie und für uns selbst.