Liebe Patientinnen und Patienten,

dass Personen mit bestimm­ten Angewohnheiten und Vorerkrankungen wie Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Asthma, Herzerkrankungen und Bluthochdruck ein höhe­res Risiko für schwe­re Verläufe bei einer COVID 19-Infektion haben, ist inzwi­schen fast jedem bekannt. Weniger bekannt ist jedoch der unmit­tel­ba­re Zusammenhang zwi­schen dem Vorliegen einer Parodontitis und einem schwe­ren Verlauf einer Covid 19-Infektion, wie jetzt eine Kontrollstudie aus Katar vom Juli 2020 belegt.

Studie aus Katar zeigt: Zahnfleischerkrankungen korrelieren mit schweren Covid-Verläufen

Eine im Juli 2020 in Katar durch­ge­führ­te Studie ergab, dass bei Patienten mit COVID-19 drei­mal häu­fi­ger Komplikationen auf­tra­ten, wenn gleich­zei­tig eine Zahnfleischerkrankung oder Parodontitis vorlag.

Sowohl Parodontitis als auch COVID-19 rufen Entzündungsreaktionen im Körper her­vor. Dies könn­te erklä­ren, war­um Patienten, die sowohl an COVID-19 und einer Zahnfleischerkrankung lit­ten, höhe­re Komplikationsraten beim COVID-Verlauf aufwiesen.

Details der Studie

An der Studie in Katar nah­men 568 an COVID-19 erkrank­te Patienten teil. Von die­sen Patienten hat­ten nur 40 so star­ke Komplikationen, dass eine Aufnahme in die Intensivstation erfor­der­lich war.

Von den 568 Patienten hat­ten 45% Zahnfleischerkrankungen. Bereinigt um zusätz­li­che Risikofaktoren wie BMI, Raucherstatus, Alter und ande­re Bedingungen ergab die Studie, dass COVID 19-Patienten, die zugleich an einer Parodontitis litten

  • ein 3,5‑fach erhöh­tes Risiko für eine inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behandlung,
  • ein 4,5‑fach häu­fi­ger Beatmungsmaßnahmen sowie
  • ein 9‑fach erhöh­tes Risiko zu ster­ben sowie
  • ein 3,7‑fach erhöh­tes Risiko für alle Komplikationen

auf­wie­sen.

Angesichts die­ser Zusammenhänge liegt es nahe, dass die Aufrechterhaltung der Mundgesundheit mit­tels häus­li­cher Mundpflege, einer regel­mä­ßi­gen zahn­ärzt­li­chen Prophylaxe sowie einer effi­zi­en­ten Parodontitisbehandlung dazu bei­tra­gen kann, die­se Risiken zu reduzieren.

Parodontitis-Bakterien erhöhen die Risiken bei einer künstlichen Beatmung

Die Parodontits, eine bak­te­ri­ell-ent­zünd­li­che Erkrankung des Kauapparates, kann aber nicht nur das Entzündungsgeschehen im Körper einer an COVID-19 erkrank­ten Person verstärken.

Gelangen wäh­rend der künst­li­chen Beatmung (nicht nur) im Rahmen einer COVID 19-Erkrankung Parodontitis-Bakterien in die Lungen, erhöht dies das Sterberisiko. Anti-bak­te­ri­el­le Mundspülungen könn­ten, wo dies dem Patienten mög­lich ist, ein Übergreifen der Bakterien auf die Lungen verhindern.

Die enge Korrelation zwi­schen ent­zünd­li­chen Zahnfleischerkrankungen und Lungenerkrankungen zeigt sich aber nicht nur bei COVID-19. Sie besteht gene­rell bei den fol­gen­den Lungenerkrankungen:

  • Lungenentzündung,
  • COPD (chro­nisch-obstruk­ti­ve Lungenerkrankung)
  • Asthma.

Somit lie­fert die Katar-Studie indi­rekt einen Beleg dafür, dass eine gesun­de Mundhöhle und die prä­ven­ti­ven Zahnheilkunde von essen­zi­el­ler Wichtigkeit für die gan­ze Gesundheit des Menschen sind.

Symptome einer Zahnfleischerkrankung

Neben den Maßnahmen zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen ist es wich­tig, die Anzeichen einer Parodontitis-Erkrankung zu erken­nen, damit der Zahnarzt die­se früh­zei­tig behan­deln kann. Eine recht­zei­ti­ge Behandlung ver­rin­gert nicht nur das Risiko für schwe­re COVID-19-Komplikationen, son­dern ver­hin­dert auch Kieferknochenschwund und wei­te­re Erkrankungen des Mundraums und des Körpers.

Achten Sie auf fol­gen­de Symptome:

  • Mundgeruch
  • Rotes, geschwol­le­nes Zahnfleisch
  • Zahnfleischbluten
  • Empfindliches Zahnfleisch
  • Blutungen beim Essen, Bürsten oder Zahnseide
  • Eiter zwi­schen Zahnfleisch und Zähnen
  • Zahnfleischrückgang
  • Größere Zahnzwischenräume
  • Lockere Zähne und Zahnverlust
  • Schmerzen beim Kauen
  • Ein gestör­ter Zusammenbiss

Wenn bei Ihnen eines oder meh­re­re die­ser Symptome auf­tre­ten und seit Ihrer letz­ten zahn­ärzt­li­chen Prophylaxe-Untersuchung mehr als sechs Monate ver­gan­gen sind, wird es Zeit, einen Zahnarzt aufzusuchen.

Lassen Sie Ihr Zahnfleisch / Ihre Parodontitis bei uns behandeln.

Wenn Sie an einer Zahnfleischerkrankung lei­den und mit COVID-19 in Kontakt kom­men, besteht eine höhe­re Wahrscheinlichkeit für schwe­re Komplikationen im Verlauf einer COVID-Infektion.

Glücklicherweise ist die Vorbeugung und Behandlung von Zahnfleischerkrankungen mit einer ver­bes­ser­ten häus­li­chen Mundpflege und regel­mä­ßi­gen pro­fes­sio­nel­len Zahnreinigungen ganz einfach.

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Im Rahmen Ihres Prophylaxe-Termins wer­den unse­re Zahnärzte Ihren Kauapparat gründ­lich unter­su­chen. Wenn Sie sich für eine pro­fes­sio­nel­le Zahnreinigung ent­schei­den, wird unse­re Dentalhygienikerin Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch von allen har­ten und wei­chen bak­te­ri­el­len Zahnbelägen befreien.

Zusätzlich zu Ihren regel­mä­ßi­gen Besuchen in unse­rer Zahnarztpraxis soll­ten Sie Ihre Zähne zwei­mal täg­lich put­zen und min­des­tens ein­mal täg­lich Zahnseide und/oder Interdentalbürsten verwenden.

Ganz gleich, ob Sie zur Routineuntersuchung kom­men möch­ten oder ver­mu­ten, an Parodontitis erkrankt zu sein: Vereinbaren Sie noch heu­te einen Termin bei den Zahnärzten am Ring.

Quelle:
Association bet­ween peri­odon­ti­tis and seve­ri­ty of COVID-19 infec­tion: A case-con­trol study

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